das Fesselmuseum - Museum of Restraints

Sonderausstellung

Das Fesselmuseum möchte sie hier in der Sonderausstellung ganz herzlich willkommen heißen. Einige Dinge aus Fundus und Magazin sollen neu arrangiert und beleuchtet neue Aspekte von vielleicht schon vertrauten Dingen zur Geltung bringen.

Avis aux visiteurs francophones: veuillez bien contacter le personnel pour des explications.
Note for anglophone visitors: please approach museum staff for informations.


Sie kennen das sicher. Man hätte gerne noch immer etwas mehr Platz, und das ist jetzt unabhängig davon, zu welchem Grad man objektiv gesehen gesehen nun wirklich an Platzmangel leidet. Auch das Fesselmuseum ist vor diesen Widrigkeiten nicht gänzlich gefeit und kann nicht sämtliche Objekte in den Vitrinen unterbringen. Für die Lagerung der Metallgegenstände haben sich Waschlappen als nützlich herausgestellt. Die Taschenform bietet eine einfache Handhabung, das weiche Material schützt vor dem Verkratzen, und die vielfältigen farblichen Variationen unterstützen beim Ordnen.

samhail
Zwei Schellen in Achterform, unter Experten und in Sammlerkreisen als die "Irish Eight" bekannt. Die Quellenlage ist ein wenig unsicher, jedoch soll die Originale, wie das Exemplar links, zuletzt in Irland im Einsatz gewesen sein, und zwar nicht als Fessel für zwei Handgelenke, sondern gerne als Abführzange, bevor sie vor etlichen Jahren aus dem aktiven Gebrauch verschwunden sind.

Wie viele der Metallfesseln auf den britischen Inseln zu Beginn des vorigen Jahrhunderts ist die Größe auf maskuline Handgelenke abgestimmt. Exemplare mit kleinerer Öffnung sind selten, und bei Handschellen mit Verbindungskette betonen die Hersteller, daß diese für erwachsene Menschen kleineren Wuchses in den Kolonien hergestellt wurden, und weisen eine Produktion für eine minderjährige Zielgruppe von sich. Für die feminine Sicherheit kamen von offizieller Seite Lederriemen zum Einsatz.

Für den Gebrauch im privaten Umfeld kann diese Lücke inzwischen geschlossen werden. Vom indischen Subkontinent sind inzwischen funktionale Nachbauten der "Irish Eight" erhältlich mit einer etwas anderen Formensprache, wie das Exemplar in Damengröße rechts im obigen Bild. Für die Reduktion des Risikos von allergischen Reaktionen im Hautkontakt seien, wie gezeigt, die Ausführungen in Edelstahl empfohlen.

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Nette Farben sind inzwischen auch für Metallwaren kein Problem, und so farblich passende Schellen gewünscht sind, kann inzwischen meist geholfen werden. Handschellen sind nicht alle gleich, aber gleiche Handschellen können an verschiedenen Orten eingesetzt sein. Ursprünglich wurde die Farbcodierung als Zuordnung vermarktet, aber inzwischen finden sich auch andere Anwendungen und andere Abnehmer. Ein Nebeneffekt ist eine Oberfläche, welche im Gegensatz zu den meisten Standardhandschellen eben nicht aus einer Nickelschicht besteht.

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Aktuell verfügbare Fußschellen sind meist nach dem Vorbild der modernen Peerless-Handschelle mit dem durchschwingenden Bügel gebaut und in der Größ verstellbar, die schmalen Bügel sind dem Tragekomfort nicht unbedingt zuträglich. Nachdem an den Fußgelenken ein meist größerer Zwischenbereich zwischen abstreifbar und zu eng gegeben ist, können Metallreifen fixer Größe durchaus Sinn machen, und ein Wert durchaus einen guten Anteil des Bedarfs abdecken.

Bei diesem inzwischen nicht mehr hergestellten Exemplar aus dem Hause Rivolier ist die breite Auflagefläche hervorzuheben, die eher quadratische als der Fußgelenkform angeglichene Form ist auf ein akzeptables Hin- und Herbewegen bei Tragen ausgelegt. Der Schraubverschluß mag auf den ersten Blick primitiv erscheinen, ihm ist aber mit haushaltsüblichen Schraubenöffnungsmitteln nicht beizukommen.

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Die Firma Clejuso stellt Handschellen her, welche in der Funktion ganz normal sind, aber in der Breite und daher auch im Gewicht erheblich breiter sind. Die Praxisversuche, von welchem das Museum Kenntnis erlangt hat, berichten in der Mehrheit, daß die komfortvermehrende Breite das zunehmende Gewicht deutlich überkompensiere. Auf Anfrage und kleinen Aufpreis kann die Länge der Zwischenkette nach Kundenwunsch dimensioniert werden.

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Von Clejuso gibt es auch eine Fußschelle, welche auch einen Teil der Ambitionen auf Komfort verwirklicht, wie es bei den schweren Handschellenmodellen aus jenem Hause gegeben ist. Die Clejuso 8 ist nicht durchschwingend, aber in der Größe verstellbar, und wegen der inhärenten Schwierigkeit der Formanpassung an einen Bereich von Fußgelenkgrößen und der anderen Tragesituation bleibt der Komfortaspekt leicht hinter den Handgelenkreifen zurück.

samhail
Erfindungsgeist aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, eine Handschelle mit Markierungen zum Ablesen der eingestellten Größe. "Cuff Calipers" nennt sich das, und die Idee ist, diese Zahlen nach der Verhaftung erst abzulesen und dann zu dokumentieren, damit klar ist, daß die Handschellen nicht zu eng angelegt worden sind.

Insgesamt ein löbliches Anliegen, denn zu enge Schellen sind gesundheitlich nicht ohne, aber wenn es in der Praxis schon anspruchvoll genug ist, die Arretierung zu betätigen, dann stellt sich Teilen vom Museumspersonal die Frage, ob das Ablesen der kleinen Markierungen und Zahlen denn komplett risikofrei möglich sein soll. Für kooperative Personen ist, so die Gedanken, ein Metalleinsatz ja nicht vonnöten.

samhail
Nun ein kleiner Blick hinter die Kulissen, was in weiteren Waschlappen noch so alles drin sein kann. Links eine Fußschelle von der American Handcuff Company, eine normale Form, aber abgerundete Kanten, wie es inzwischen kommerziell nicht mehr erhältlich ist, nachdem ein Besitzerwechsel zu einer Überarbeitung des Modellprogramms geführt hat.

Rechts ein Armreif aus einer Mannheimer Manufaktur. Nachdem er nun doch ein klein wenig die Bewegungsfreiheit einschränkt, haben wir hier im Museum ihn in den Fundus aufgenommen, zumal das Kriterium mit dem nicht-einfach-Ablegen-können deutlich erfüllt ist. Manchen Museumsmitarbeitern wird gerüchteweise auch eine Schwäche für schöne Objekte nachgesagt.

samhail samhail
Hier zwei weitere Ansichten des Armreifs. Verschränkt geschnittene Gelenkfugen erlauben den Verzicht auf Vertiefungen auf der Gelenkseite, eine theoretisch fugenlose Außenfläche hat in der Praxis Fugen von vielleicht einem zehntel Millimeter.

Der Verschlußmechanismus ist in dem rechts zu sehenden kleinen Loch untergebracht, während der Reif ohne Werkzeughilfe geschlossen werden kann, ist ein Öffnen ohne den passenden Spezialschlüssel selbst für einen Schlosser vom Fach eine nichttriviale Herausforderung.


Das Museum hofft, daß ihnen die Sonderausstellung gefallen hat, und lädt sie ein, sich in den weiteren Bereichen umzusehen. Für Anregungen, Wünsche und konstruktive Kritik dürfen sie sie gerne an das Personal wenden, welches ihnen auch gerne Schreibutensilien bereitstellt, wenn sie eine Eingabe direkt an die Museumsleitung machen wollen. Wir wünschen ihnen noch einen angenehmen Aufenthalt bei uns im Museum.

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